Walther Rathenau, damals und heute
MIT STEPHAN ABARBANELL UND DR. ROBERT BRAUNMÜLLER
Es ist ein kühler, bewölkter Junitag, als Walther Rathenau, seit wenigen Monaten Außenminister der Weimarer Republik, in einem offenen Wagen ins Ministerium fährt. Erst seit kurzem ist er, gezeichnet und erschöpft, von einer der großen Nachkriegskonferenzen aus Italien zurück in Berlin. In Rapallo hat er in einem nahezu erzwungenen Schulterschluss mit dem kommunistischen Russland einen Vertrag unterschrieben, der ihm nicht nur Kritik, sondern auch Morddrohungen eingebracht hat: Er, …