SALON LUITPOLD in Kooperation mit der Eugen-Biser-Stiftung
Wir erleben in den letzten Jahren vermehrt kulturelle, religiöse und politische Konflikte. Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Rechtsradikalismus spitzen sich zu und bedrohen den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Doch wie kann verhindert werden, dass Konflikte eskalieren? Wie können Ressourcen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für die Gestaltung religiöser Vielfalt gestärkt werden?
Gerade an Schulen werden gesamtgesellschaftliche Prozesse schnell sichtbar. Lehrkräfte stehen derzeit vor großen Herausforderungen, den Jugendlichen die notwendige Unterstützung, Orientierung und Perspektiven an die Hand zu geben. Oft fehlt es an Wissen, Zeit und Ressourcen. Diesen Fragen nach Konzepten und Ideen sowie Herausforderungen und Chancen einer Demokratiebildung, die religiöse Vielfalt zur Sprache bringt, widmet sich die Podiumsdiskussion aus vier verschiedenen Richtungen:
Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes, sieht in der Schule den zentralen Ort, um frühzeitig Dialog und Demokratie zu fördern. Dabei spielt der produktive Umgang mit Religion eine zentrale Rolle. Eine „religionssensible Schule“ sei dringend geboten, um Vielfalt und Toleranz zu vermitteln. Religionssensibilität ist eine grundlegende Bildungsaufgabe und wirkt gegen Vorurteile, Halbwissen und Diskriminierung.
Auch Rupert Grübl, Direktor der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, betont die Notwendigkeit, dass junge Menschen demokratische Prozesse erlernen müssen und sich bewusst werden, dass jede und jeder einzelne zu einer gelungenen Demokratie beiträgt. Dafür ist Wertebildung essentiell, die Antisemitismus angeht sowie für die demokratischen Grundsätze der Menschenwürde, Menschenrechte und Religionsfreiheit eintritt.
Die Eugen-Biser-Stiftung hat mit der „Interreligiösen Demokratiebildung“ ein Programm entwickelt, um junge Menschen verschiedene religiöse und weltanschauliche Perspektiven näher zu bringen. Sie werden ermutigt, in einen respektvollen Dialog zu treten, gegensätzliche Positionen auszuhalten und Intoleranz zu widersprechen. Dr. Sabine Exner-Krikorian, Programmleiterin, wird aus den Erfahrungen der Arbeit mit Lehrkräften und Schülern berichten.
Dass gerade die Ausbildung der Lehrkräfte zentral ist, zeigt Prof. Dr. Elisabeth Naurath auf. Sie hat an der Universität Augsburg den Ergänzungsstudiengang „Zertifikat für Interreligiöse Mediation“ für angehende Lehrkräfte und Pädagoginnen und Pädagogen aller Fächer installiert. Er erschließt religionswissenschaftliche, theologische, rechtliche und didaktische Kompetenz im Umgang mit religiöser Vielfalt am Lernort Schule
Wie wichtig die Einbindung von religiöser Vielfalt, Werte- und interreligiöser Bildung für den gesamten Lebensraum Schule ist und damit für unsere Demokratie, werden die Podiumsteilnehmer unter der Moderation von Burkhard Schäfers besprechen.
Die Veranstaltung ist Teil des Netzwerkes „Religion und Demokratie“ (www.religionunddemokratie.org) .
Bildrechte: Patrick Doodt
Die Veranstaltung wird gefilmt und live übertragen!
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