Philosoph und Autor Jörg Bernardy stellt im Gespräch mit der SZ-Redakteurin Violetta Simon sein neues Buch „Über die Kraft der Einfachheit in turbulenten Zeiten“ vor.
Ein philosophischer Abend zum Zuhören, Mitdenken und Austauschen – für alle, die sich von innerer Ruhe, persönlicher Reflexion und von der Kraft des Genug inspirieren lassen möchten.
Im Gespräch erkunden Violetta Simon und Dr. Jörg Bernardy, was es heißt, ein einfaches Leben zu führen – und werfen ganz nebenbei die Frage auf: Inwiefern ist Einfachheit ein unterschätzter Glücks- und Sinnfaktor? Wie kann es uns gelingen, einfacher zu leben? Einfachheit begreift der Philosoph dabei als Haltung, Lebensprinzip und als eine Fähigkeit, sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Anstelle von „Höher, Schneller, Weiter“ oder „Weniger ist mehr“ gilt hier vor allem die Devise: Einfacher ist mehr!
Ziel ist eine besondere Qualität des Erlebens, die bewusste Erfahrung von innerer und äußerer Fülle, ohne die Komplexität und Ambivalenz des Lebens aus den Augen zu verlieren. In Bernardys 22 philosophischen Einsichten oszillieren die Ideen, Gedanken und Impulse immer wieder zwischen persönlicher Beobachtung, philosophischer Reflexion und wissenschaftlicher Betrachtung. Insbesondere in Zeiten, in denen Rechtspopulisten und milliardenschwere Autokraten weltweit auf dem Vormarsch sind und die liberale Demokratie für ihre Interessen kapern wollen, scheint eine Rückbesinnung auf die sozialen und emotionalen Ressourcen sowie auf die philosophischen Dimensionen des Menschseins unverzichtbar.
Freuen Sie sich auf ein erhellend tiefgründiges, perspektivenreiches sowie heiteres Gespräch über die Frage, wie uns Einfachheit dabei helfen kann, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.
Ein Abend in Kooperation mit dem Gräfe und Unzer Verlag.
Aufmacher Bild Fotocredit: Jörg Bernardy(c)Max Baier
Dr. Jörg Bernardy
Dr. Jörg Bernardy, Philosoph, Literaturwissenschaftler und Autor, schreibt regelmäßig für DIE ZEIT und philosophiert im Radio und Podcast bei “Mauslive” sowie “Die Maus zum Hören” beim WDR. Er ist Hundeliebhaber, Sprecher für die Achtsamkeitsapp BALLOON und hat die öffentlichen Programme von The School of Life Berlin deutschlandweit aufgebaut. Von 2011 bis 2013 arbeitete er mit Prof. Peter Sloterdijk und Prof. Wolfgang Ulrich an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe zusammen. Jörg Bernardy ist Experte für praktische Lebenskunst, stoische Philosophie und die wichtigen Fragen des Lebens. Seit 12 Jahren lebt er in Hamburg und schreibt erfolgreiche Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Violetta Simon
Violetta Simon ist Literaturwissenschaftlerin und Redakteurin der Süddeutschen Zeitung. Die gebürtige Münchnerin schreibt über Gesellschaftsphänomene und alles, was Menschen im Alltag bewegt. Bei Interviews lässt die Autorin sich erklären, warum Paare so ungern über Geld sprechen, wieso Menschen ihren Sauerteig in einem Hotel abgeben und ob man weniger nass wird, wenn man bei Regen läuft. Sie erforscht mithilfe von Paartherapeuten, Philosophen und Aufräumexpertinnen, inwiefern eine unsachgemäß befüllte Spülmaschine die Ehe gefährdet. Ihre Kolumnen „Luft & Liebe“ und „Er sagt, sie sagt“ sind als Buch erschienen, ihre Paardialoge dienen als Vorlage für Theaterstücke, aber auch als Beispiele in Deutschlehrbüchern für Kommunikationsmuster. Zur Entspannung begibt sich Simon in die Berge und auf die Yogamatte. Oder schreibt ein paar Sätze in Spiegelschrift.
Zitat zum Buch aus einem Interview mit dem PHILOSOPHIE MAGAZIN
„Alles steht und fällt damit, wie sehr es uns gelingt, echte Dankbarkeit zu empfinden. Es geht darum, dankbar zu sein für das, was war und was ist, aber auch für alles, was noch sein wird. Wer täglich Dankbarkeit praktiziert, verbessert seine Lebensqualität und entwickelt eine zuversichtliche Haltung. Das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um uns an den einfachen Dingen des Lebens erfreuen zu können. Denn Einfachheit beruht auf unserer Fähigkeit, das Leben in seiner ganzen Fülle zu genießen. Was mir außerdem enorm hilft, ist die Einsicht, dass es nichts gibt, das einfach nur gut oder vollkommen schlecht ist. Diese Form von Ambivalenztraining erleichtert den Alltag, weil es uns von der Last des dogmatischen Schwarz-Weiß-Denkens befreit. Es erfordert allerdings viel Übung und Anfängergeist, das heißt die Bereitschaft, die eigenen Bewertungen in jedem Moment zu hinterfragen. Als Drittes empfehle ich die Einsicht, dass wir bereits alles Wissen und alle Fähigkeiten, die wir für ein erfülltes Leben brauchen, in uns tragen. Hier berufe ich mich auf Platons Theorie der Anamnesis, also dass alles Wissen Wiedererinnern ist und dass unsere Seele das gesamte Wissen bereits in sich trägt. Diese Einsicht schenkt uns Vertrauen ins Leben und einen tiefen inneren Frieden, den uns niemand wegnehmen kann.”
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