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Gegen-Welten. Neue Romane

Autoren stellen sich und ihre Werke vor

MIT SOPHIA FRITZ, ARNO STADLER, EMANUEL MAEß, CHRISTINA MADENACH UND CHRISTIAN GOHLKE

Arnold Stadler wurde 1954 in Meßkirch geboren und wuchs auf einem Bauernhof im Nachbardorf Rast auf. Er studierte katholische Theologie in München und Rom, anschließend Germanistik in Freiburg und Köln. Seit 1995 lebt er überwiegend in Rast. Er erhielt 1998 den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis und 1999 den Georg-Büchner-Preis. 2009 wurde er mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet, 2010 mit dem Johann-Peter-Hebel-Preis. Bisher erschienen von ihm u.a. der Gedichtband “Kein Herz und keine Seele. Man muss es singen können” (1986) und die Romane “Ich war einmal” (1989), “Feuerland” (1992), “Mein Hund, meine Sau, mein Leben” (1994), “Der Tod und ich, wir zwei” (1996) und “Ein hinreißender Schrotthändler” (1999). Zuletzt erschienen sein Werk “Irgendwo. Aber am Meer.” (2023)

Sophia Fritz wurde 1997 in Tübingen geboren. Sie studiert Drehbuch an der Hochschule für Fernsehen und Film München und erarbeitet für verschiedene Produktionsfirmen Serienformate. Für ihre literarischen Kurztexte hat sie zahlreiche Literaturpreise und Stipendien erhalten, sie schreibt für DIE ZEIT. Sophia Fritz lebt in Köln. Steine schmeißen ist ihr Romandebüt.

©Marion Koell

Emanuel Maeß, geboren 1977 in Jena, studierte Politologie und Literaturwissenschaft in Heidelberg, Wien und Oxford. Sein Debütroman «Gelenke des Lichts» (2019) war für den Deutschen Buchpreis nominiert und wurde mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet. Die «Neue Zürcher Zeitung» schrieb: «Ein überragender Erstling.» Zuletzt veröffentlichte er “Gelenke des Lichts” (2019) und “Alles in allem” (2023). Emanuel Maeß lebt in Berlin.

Christina Madenach, 1988 geboren in Starnberg bei München, verfasst Prosa sowie essayistische und performative Texte. Mit ihrem ersten Romanprojekt Wie es gewesen sein wird war sie 2020/21 Stipendiatin der Textwerkstatt Kölner Schmiede und erhielt 2021/22 das Stipendium des Freistaats Bayern „Junge Kunst und neue Wege“.

Mit ihren Texten ist sie regelmäßig zu Gast bei Lesungen (u.a. LitCOLOGNE, Lyrik Kabinett München, Münchner Stadtbibliothek Monacensia) und veröffentlicht in Zeitschriften (u.a. Aviso Magazin, DAS GEDICHT) und auf Blogs (u.a. Literaturportal Bayern). Sie studierte Neuere Deutsche Literatur, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach ihrem Magisterabschluss arbeitete sie an verschiedenen kulturellen Institutionen in Rom, Saigon und Berlin, bevor sie nach Bayern zurückkehrte. Sie lebt in München, ist Projekt- und Pressereferentin bei STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V., kuratiert und moderiert die Lesereihe LIX – Literatur im HochX und leitet seit 2017 eine Romanwerkstatt

Dr. Christian Gohlke studierte an der LMU München Literaturwissenschaft, Mediävistik, Theaterwissenschaft und Geschichte. Er war Mitglied im Suhrkamp Forschungskolleg und wurde mit einer Arbeit zum Begriff der Klassik in Tübingen promoviert. Christian Gohlke unterrichtet an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München. Regelmäßig schreibt er für verschiedene Medien über Musik, Tanz und Theater. Gemeinsam mit Alexander Krampe leitet er das Kulturprogramm im Salon Luitpold.

Am letzten Tag des Jahres wollen Anna und ihre Freund:innen das alte Jahr loswerden. Niemand hat mehr gute Vorsätze, aber alle haben ein schlechtes Gewissen. Sophia Fritz, 24, hat einen Roman über bittere Lust und neue Berührungen geschrieben.

Wien, heute: In der Silvesternacht wollen Anna und ihre Freund:innen das alte Jahr rituell verabschieden. Dazu sollen sie ihre Tiefpunkte auf therapeutische Steine schreiben und später in die Donau werfen. Doch weil sich mit Drogen und Feuerwerk doch nicht alles betäuben lässt, brechen nach und nach Lügen, Misstrauen und Gewalt hervor. Dann reißt ein ungebetener Gast alles mit, woran sich Anna und ihre Freund:innen festgehalten haben. – Virtuos, scharf und mit viel Humor verfolgt Sophia Fritz das Ringen einer Generation mit sich selbst, die Rebellion durch Achtsamkeit ersetzt und ihr Weltvertrauen irgendwo zwischen den Quellenverweisen im Internet verloren hat.

In Arnold Stadlers Roman »Irgendwo. Aber am Meer« reist ein Schriftsteller zu einer Kulturveranstaltung in den Westerwald, wo er an einem »Talk« teilnehmen soll. Aber der »Event« wird zum Fiasko. Befragt, was sein Beitrag zur Energiewende sei, wie er zu Greta Thunberg und den im Mittelmeer ertrinkenden Flüchtlingen stehe, verstrickt er sich in einen hilflosen Antwortversuch. »Das ist ja das reinste weiße Altmännergeschwätz!«, schallt es aus dem Publikum.
Erholungsbedürftig bricht der »Experte im Nichtwissen«, dem die Gegenwart fremd geworden ist, zu einem Sehnsuchtsort seines Lebens auf: ein Haus mit Blick auf die griechische Insel Ithaka. Es wird eine tragikomische Reise durch Erinnerungen, Geschichten und Gedanken, eine Suche nach unserem Platz in der Welt: dem Ort, an dem wir – trotz allem! – glücklich sein können. Irgendwo. Aber am Meer.

«Ein großer Liebesroman, ein großer Bildungsroman … ein absoluter Solitär.» (RBB Kulturradio)

In manchen Nächten mag es einem vorkommen, als enthielten die erhabenen Landschaften der Nacktheit mehr Wahrheit als ganze Bibliotheken heiliger Bücher. Eine gewöhnungsbedürftige Einsicht für einen Theologiestudenten, der seit einer halben Ewigkeit an einer Dissertation schreibt und mit seiner Freundin in Berlin-Friedenau ein grundberuhigtes, an inneren und äußeren Spannungen armes Leben führt. Die idyllische Behaglichkeit nimmt jedoch ein Ende, als er auf einem Wittenberger Symposion auf die Künstlerin Katharina trifft, die den verschlafenen Theoretiker im Lauf einiger Wochen in ein Mysterium des sinnlichen Selbstverlustes und ein ganz leibhaftiges Offenbarungsgeschehen hineinzieht. Die Begegnung sprengt all seine Begriffe und lässt die alten Götter um ihn auferstehen. Abgestürzt in eigene und hauptstädtische Abgründe, vorbei an Neuköllner Esoterikerinnen, hedonistischen Subkulturen und anderen zeitgenössischen Routinen urbaner Selbstoptimierung, bahnt er sich einen spirituell-heiteren Erkenntnisweg bis ins griechische Delphi. Dort, in der Mitte der Welt, erwartet ihn Katharina.

Eine so sprachmächtige wie feinsinnige Annäherung an die Liebe und das Erotische, ein Roman von sinnlich-ironischer Leichtigkeit und gedanklicher Tiefe – ein Lobgesang auf die Zärtlichkeit.

Das Publikum ist eingeladen, Fragen zu stellen und sich mit den Teilnehmenden auf dem Podium auszutauschen.

Die Veranstaltung wird zudem gefilmt und live übertragen!

CAFE LUITPOLD

Das berühmte Kaffeehaus in München. 
Seit 1888 der Treffpunkt für feine Küche und handgefertigte Confiserieprodukte.
 

CAFE LUITPOLD 
Brienner Strasse 11   D-80333 München
 T: +49-89-242875-0  info@cafe-luitpold.de

Öffnungszeiten
Montag: 8-20 Uhr
Dienstag bis Samstag: 8-22 Uhr
Sonntag: 9-20 Uhr

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