Interaktive Zeugnisse von Holocaust-Überlebenden – Technische Spielerei oder Potenzial für die historisch-politische Bildung?
MIT KARSTEN FISCHER UND MARKUS GLOE
Seit 2012 werden in den USA interaktive Zeugnisse von Holocaust-Überlebenden in englischer Sprache hergestellt. Seit 2020 gibt es auch die ersten deutschsprachigen interaktiven 3D-Zeugnisse von den beiden Holocaust-Überlebenden Dr. Eva Umlauf und Abba Naor. Das Projekt „Lernen mit digitalen Zeugnissen“ (LediZ) der LMU München sammelt seit dem Erfahrungen im Einsatz an Schulen, Gedenkstätten und Museen. Ist das alles nur eine technische Spielerei oder ergeben sich neue Möglichkeiten für die historische-politische Bildung?
Karsten Fischer ist Professor für Politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist zudem Mitglied der fakultätsübergreifenden Forschungseinrichtung “Münchner Kompetenzzentrum Ethik” und des “Instituts für Religion und Politik“. Seine Lehr- und Forschungsgebiete umfassen die Politische Ideengeschichte, die Theorie von Demokratie, Liberalismus und Populismus, und das Verhältnis der Politik zu Recht und Religion.
Markus Gloe ist Professor für Politische Bildung und Didaktik für Sozialkunde am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der LMU München. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Feld der historisch-politischen Bildung, insbesondere der Holocaust Education, sowie der Erforschung von Unterrichtsmethoden sowie demokratiepädagogischer Projekte. Seit einigen Jahren befasst er sich mit der Erstellung und Erforschung interaktiven 3D-Zeugnissen von Holocaust-Überlebenden.