Mit Prof. Dr. Bettina Wuttig, der Künstlerin Elianna Renner und Christopher Warmuth, sowie mit den Mitgliedern des Bayerischen Staatsballets und der Bayerischen Staatsoper.
Der Dramaturg Serge Honegger unterhält sich mit Expertinnen und Experten über geschichtliche Traumata, die sich in Körperbildern manifestieren. Das Podiumsgespräch ist Teil einer dreiteiligen Reihe der Bayerischen Staatsoper, die sich mit dem kulturellen Gedächtnis in Bezug auf die jüdische Kultur in Deutschland beschäftigt. Anlass ist unter anderem die Premiere der Oper „Die Passagierin“ am 10. März 2024 sowie die Premiere des Balletts „Autodance“ der israelischen Choreographin Sharon Eyal im Rahmen des dreiteiligen Ballettabends „Duato/Skeels/Eyal“ am 12. April 2024. Diskutiert werden die Auswirkungen von Gewalterfahrungen psychischer oder physischer Natur auf nachfolgende Generationen sowie der Einfluss auf Körperbilder und Körperkonzepte im Bereich des Tanzes.
Moderation: Serge Honegger
Das Publikum ist eingeladen, Fragen zu stellen und sich mit den Teilnehmenden auf dem Podium auszutauschen.
Die Veranstaltung wird zudem gefilmt und live übertragen!
Bettina Wuttig (PhD) ist Erziehungswissenschaftlerin und hat eine Professur für Psychologie der Bewegung an der Philipps-Universität Marburg. Sie arbeitet im Bereich der autoethnografischen Tanzforschung und ist Begründerin der Forschungsrichtung Soma Studies. Davor führte sie eine Praxis für körperorientierte Traumatherapie und engagierte sich in der politischen Bildung bei ufuq.de in Bezug auf Themen, Fragen und Konflikten in der Migrationsgesellschaft. Sie führte Projekte der künstlerischen Forschung im Libanon zu Fremdheitserfahrungen in Kooperation mit der Kunstakademie in Beirut durch und war bis 2015 als Dozentin und Performancekünstlerin im zeitgenössischen Tanz tätig. Ihre aktuellen Arbeitsschwerpunkte sind unter anderem die Themenfelder Trauma und Differenz, Schnittstellen von Mensch und Maschine sowie Körperkonzepte in Psychotherapie, Pädagogik, Tanz und in der kulturellen Bildung.
Elianna Renner ist eine in Bremen lebende Künstlerin, die an den Schnittstellen von Biografie und Geschichte arbeitet. Ein besonderes Interesse bringt sie den Geschichten von Frauen, von Marginalisierten, von Aussenseiter:innen, von Verfolgten und denen entgegen, die in Vergessenheit geraten. Als Künstlerin experimentiert und spielt sie mit biografischen Quellen, fügt nicht Erzähltes oder Fiktives hinzu und entwickelt weiterführende Erzählungen. Dazu nutzt sie eine Vielzahl künstlerischer Medien wie Film, Fotografie, Audio, Text, Skizzen und Installation. Elianna Renner arbeitet seit Jahren an Projekten im internationalen Kontext wie z.B. in New York, Buenos Aires, Tel Aviv und Frankfurt. Ihre Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, zuletzt unter anderem im Jüdischen Museum in Frankfurt am Main und im Kunstmuseum Wolfsburg. Neben ihrer künstlerischen Arbeit ist sie Mitgründerin des Vereins Marwa-El-Sherbini, der sich gegen rechte Gewalt, Rassismus und Antisemitismus einsetzt.
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