Der Musikwissenschaftler, Musiker und Jurist Meinolf Brüser führt in die Geheimnisse von Bachs komponiertem Zyklus ein und spielt ausgewählte Beispiele.
Meinolf Brüser hat in den letzten beiden Jahren in zwei Büchern mit einer an seiner juristischen Erfahrung geschärften Methodik einige große Rätsel der Bach-Forschung lösen können. Das betrifft insbesondere die Anlässe von Bachs Trauermotetten, darunter vor allem „Singet dem Herrn“, die er als eine Motette für einen verstorbenen Alumnen der Thomasschule nachweisen konnte. Brüser konnte Einblicke in Bachs musikalische Techniken zur Bezugnahme auf außermusikalische Anlässe gewinnen. Auf der Basis der dortigen Erkenntnisse ist ihm nun auch die Entschlüsselung des vielleicht größten Rätsels der Bach-Forschung gelungen, nämlich die Frage beantworten können, warum die letzte Fuge der „Kunst der Fuge“, Bachs spätem, erst nach seinem Tod veröffentlichten Meisterwerk, abbricht. Die Ergebnisse sind spektakulär.
An diesem Abend wird Brüser in die „Kunst der Fuge“ einführen, seine Untersuchung erläutern, was kunst- und philosophiegeschichtliche Aspekte einschließt, und auch aus dem Werk spielen. Die abbrechende Fuge birgt ein Geheimnis, das bislang nicht gesehen wurde, das aber von Bach zum Erkennen bestimmt war und einen Einblick in sein Denken und Selbstverständnis am Ende seines Lebens gibt.
Meinolf Brüser studierte zunächst Rechtswissenschaften in Köln und wirkte in dieser Zeit in verschiedenen Kölner Ensembles für Alte Musik. Er schloss ein Kirchenmusikstudium und ein dreijähriges Studium der alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis an, wo er bei Jean-Claude Zehnder historisches Orgelspiel studierte. Im Anschluss daran nahm er seine juristische Tätigkeit auf, die ihn nach Berlin führte. Er leitet das Renaissance-Vokalensemble Josquin Capella und konzertiert als Cembalist und Organist. Brüser ist als Jurist und als Musikwissenschaftler promoviert. Seine Dissertation „Wenn Bach trauert. Die Motetten Johann Sebastian Bachs neu verstanden“ erschien 2023 im Bärenreiter-Verlag. Es folgte 2024 das Buch „Es ist alles Windhauch. Bach und das Geheimnis der „Kunst der Fuge“.
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